Certina Gehäuse-, Werk- und Seriennummern

Etwas Licht im Nummerndschungel

Example reference- &. serialnumber

Wenn du deine Vintage Certina Uhr von hinten betrachtest, werden dir, zumindest wenn sie aus den Fünfzigern bis Mitte Siebzigerjahre stammt und der Deckel noch nicht poliert wurde, zwei Nummern auf dem Gehäusedeckel auffallen. Es handelt sich hierbei um die Referenz- und die Seriennummer. Es gibt allerdings auch Uhren wo die Referenznummer im, und die Seriennummer auf dem Deckel graviert ist. Vielleicht musst du die Uhr also öffnen um beide Nummern zu sehen. Vielfach ist die Seriennummer auch relativ schwach eingestanzt und durch das Tragen der Uhr schlecht oder nicht mehr sichtbar. Hast du die Nummern dann aber erst mal herausgefunden, kannst du damit einiges über dein Schätzchen erfahren. Schauen wir uns zuerst mal die Referenznummer an:

Nachweislich gab es, je nach Epoche, drei unterschiedliche Systeme der Referenz-Nummerierung.

Vor 1958 sah eine Referenznummer beispielsweise folgendermassen aus: 8600-2. Wobei der erste Block für das Modell und die Zahl am Schluss für das Gehäusemateriel stammt.

Eine Referenznummer aus dem Zeitraum von 1958 bis 1974 ist ebenfalls zweiteilig, besteht aber aus sieben Ziffern.

Example of a reference number from the period 1958-1974

Links siehst du ein Beispiel für eine Referenznummer aus diesem Zeitraum.

Die ersten zwei Ziffern bezeichnen das verwendete Kaliber. In diesem Beispiel steht die 87 für das Certina 29-064 (Valjoux 728). Die entsprechenden Zuordnungen kannst du den unten stehenden Tabellen “Kaliber” und “Gehäusematerial” entnehmen. Die zweiten zwei Ziffern stehen für das Gehäusematerial. Hier die 01 für ein Stahlgehäuse. Die letzten drei Ziffern kennzeichnen das entsprechende Modell beziehungsweise das Gehäuse. In diesem Fall der Chronolympic “Regatta” Chronograph. Dazu habe ich bisher keine Tabelle erstellt.

Ab 1974 war die Referenznummer dann folgendermassen zusammengesetzt: 913.1301.41.

Die ersten drei Ziffern stehen für das verwendete Kaliber. Der zweite Block mit vier Ziffern steht für das Modell bzw. das Gehäuse, und die letzten beiden Ziffern für das Gehäusematerial. Ich gehe hier (vorerst) nicht weiter auf dieses System ein, da sich meine Seiten weniger mit dem Zeitraum nach 1974 befassen. Solltest du entsprechende Informationen benötigen, findest du die komplette Liste in dem unten aufgeführten Link.

Bitte beachte, dass sich die folgenden Tabellen noch im Aufbau befinden und keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit erheben.

Kaliber

Ziffer Kaliber Ziffer Kaliber Ziffer Kaliber
04 Certina 13-22 41 Certina 25-36
Certina 23-35
73
Certina 28-163
Certina 28-151
08 Certina 13-20, 13-21, 13-22 50 Certina/KF 410 75 Certina 28-353
10 Certina/KF 23o 51 Certina 25-36
Certina 25-66
76 Certina 28-45
13 Certina 15-10 52 Certina 25-66 77 Certina 28-351
17 Certina 17-25 53 Certina 25-661 (M) 80 Certina/KF 330
20 Certina 19-30, 19-31, 19-55 56 Certina 25-45
Certina 25-65
81 Certina 29-151
21 Certina 19-25, 19-35, 19-36 58 Certina 25-651 (M)
Certina 25-451,
82 Certina 29-152
23 Certina 19-251
Certina 19-351
59 Certina 25-652 (M) 84 Certina 29-053
Certina 29-063
26 Certina 19-45
Certina 19-55
60 Certina/KF 330 85 Certina 29-052
Certina 29-062
27 Certina 17-011 62 Certina/KF 320T 86 Certina 29-0531
Certina 29-0631
28 Certina 19-451
Certina 19-551
63 Certina 25-021 87 Certina 29-064 (1971)
Certina 320 (Frühere Modelle)
37 Certina 12-10 68 Certina 25-011 91 Certina 29-251
Certina 29-261
38 Certina 17-351 70 Certina 28-10 95 Certina/KF 260
40 Certina 23-20
Certina 23-30
71 Certina 28-16 96 Certina/KF 262

Gehäusematerial

Ziffer Material Ziffer Material Ziffer Material
01 Chromstahl 15 14 Karat Gelbgold mit Stahlboden 29 Vergoldet Weissgold (20 M) mit Stahlboden
02 Verchromt 16 18 Karat Gelbgold mit Stahlboden 30 Vergoldet Weissgold (40 M) mit Plaquéboden
03 Vergoldet Rotgold (20 Mikron) mit Plaquéboden 17 Vergoldet Gelbgold (40 Mikron) mit Plaquéboden 31 Vergoldet Weissgold (40 M) mit Stahlboden
04 Vergoldet Rotgold (20 M) mit Stahlboden 18 Vergoldet Rotgold (40 Mikron) mit Plaquéboden 39 Gelbgold 9 Karat
05 Vergoldet Gelbgold (20 M) mit Plaquéboden 19 Vergoldet Gelbgold (80 Mikron) mit Plaquéboden 60 18 Karat Gelbgold (inkl. Band)
06 Vergoldet Gelbgold (20 M) mit Stahlboden 20 Vergoldet Rotgold (80 Mikron) mit Plaquéboden 61 18 Karat Weissgold (inkl. Band)
07 14 Karat Rotgold 21 Edelstahl mit 14 Karat Gelbgoldhaube (Oben) 70 18 Karat Gelbgold (inkl. Band)
08 18 Karat Rotgold 22 Edelstahl mit 14 Karat Rotgoldhaube (Oben) 71 18 Karat Weissgold (inkl. Band)
09 14 Karat Gelbgold 23 Vergoldet Gelbgold (80 M) mit Stahlboden 80 18 Karat Gelbgold (inkl. Band)
10 18 Karat Gelbgold 24 Vergoldet Rotgold (80 M) mit Stahlboden 81 18 Karat Weissgold (inkl. Band)
11 Vergoldet Gelbgold (40 M) mit Stahlboden 25 Weissgold 14 Karat 90 Keramik grau
12 Vergoldet Rotgold (40 M) mit Stahlboden 26 Weissgold 18 Karat 92 Keramik aubergine
13 14 Karat Rotgold mit Stahlboden 27 Edelstahl mit Gelbgoldhaube (Oben u. Seite)
14 18 Karat Rotgold mit Stahlboden 28 Edelstahl mit Rotgoldhaube (Oben u. Seite)

Hast du dich auch schon gefragt aus welchem Jahr dein Certina Vintage Schätzchen stammt? Ich denke schon. Jedenfalls gibt es viele Anfragen in dieser Richtung. Das können wir anhand der Seriennummer bestimmen. Leider gab es bis vor kurzem kein Hilfsmittel um die Seriennummern einem Produktionsjahr zuzuordnen. Auch bei Certina selbst existieren leider keine Unterlagen mehr.

Welch ein Glück also für uns Vintage Certina Aficionados, dass sich Martin Lovasz in den Kopf gesetzt hatte eine solche Liste zu erstellen. Und vor allem; dass er uns daran teilhaben lässt! An dieser Stelle nochmals vielen Dank Martin für deine Arbeit.

Die unten publizierte Liste ist momentan noch mit Vorsicht zu geniessen. Sie wurde anhand diverser Einzelstücke interpoliert. Leider kann von den wenigsten Stücken, sei es durch eine persönliche Gravur oder noch vorhandener Kaufbelege, das exakte Jahr festgestellt werden. Je mehr solche exakt datierbaren Uhren in die Datenbank aufgenommen werden können, umso genauer wird die Liste. Wir sind deshalb auf deine Hilfe angewiesen.Solltest du also ein Exemplar besitzen das sich eindeutig datieren lässt, maile mir bitte die Daten zu. Ich werde sie dann an Martin weiter leiten.

Seriennummern wurden nur bis zur Umstellung 1974 vergeben. Danach habe die Uhren leider keine individuelle Seriennummer mehr. Goldmodelle habe eine eigene Nummerierung. Eine ungefähre Datierung kannst du anhand der entsprechenden Liste weiter unten vornehmen.

Seriennummern (bis 1974)

Jahr Serien-
nummer
Jahr Serien-
nummer
Jahr Serien-
nummer
1938? 0’000’000? 1956 2’900’000 1965 5’500’000
1948 1’300’000 1957 3’100’000 1966 6’000’000
1949 1’500’000 1958 3’300’000 1967 6’500’000
1950 1’700’000 1959 3’500’000 1968 7’000’000
1951 1’900’000 1960 3’700’000 1969 7’500’000
1952 2’100’000 1961 3’900’000 1970 8’000’000
1953 2’300’000 1962 4’200’000 1971 8’500’000
1954 2’500’000 1963 4’500’000 1972 9’000’000
1955 2’700’000 1964 5’000’000 1973 9’600’000

Nach der Umstellung 1974 hatten die Uhren keine Seriennummern mehr.

Anhand dieser Liste kannst du deine Golduhr ungefähr datieren. Sie ist aber noch sehr grob.

Seriennummern Golduhren

Jahr Serien-
nummer
Jahr Serien-
nummer
Jahr Serien-
nummer
Ab 1958 270’000? Bis 1967 393’000 Bis 1973 965’000
Bis 1963 313’500 Ab 1971 870’000

Bildmarken/Logos

Eine grobe Einschätzung des Produktionszeitraums kann auch durch die Bildmarke auf dem Zifferblatt erfolgen.

Beispiel einer Referenznummer aus dem Zeitraum von 1958 bis 1974

Etwa bis zum Jahr 1953 war der Certina Schriftzug in Schreibschrift, also mit verbundenen Buchstaben, auf das Zifferblatt gedruckt. Der Name Certina ist vom lateinischen „certus“ abgeleitet, was so viel wie „sicher, gewiss“ bedeutet.

Beispiel einer Referenznummer aus dem Zeitraum von 1958 bis 1974

Ab 1954 wurde der modernere Schriftzug, in Druckschrift mit Grossbuchstaben, benutzt, wie er heute noch Verwendung findet. 1956 wurde der Schriftzug durch das bekannte Logo mit den zwei ineinander drehenden “C” ergänzt. Um ein geeignetes Logo zu finden wurde ein Wettbewerb für Grafiker veranstaltet, welcher von Carl B. Graf aus Zürich gewonnen wurde.

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Update: 01.01.2022

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